tiistaina, lokakuuta 11, 2005

Nach 60 Jahren erweitert sich der historische Blickwinkel




Sehr geehrte Mitarbeiter des Lerserservices

Diese und ähnliche Leserzuschrift ist in zahlreichen finnischen Zeitungen abgedruckt worden. Wir sind sicher, daß auch der deutsche Leser interessiert ist, wie man in Finnland über Deutschland und seine Vergangenheit denkt. Wir haben den Text übersetzen lassen und hoffen, daß er verständlich ist.

Viele Finnen sind sich auch heute noch dessen bewußt, was sie von den Deutschen 1944 erhalten haben. So z.B. half die deutsche Luftwaffe in Kuhlmeyn bei Sommerschlacht entscheident im Abwehrkampf gegen die Russen. Viele sind davon überzeugt, daß diese Hilfe dazu beitrug, daß Finnland seine Selbstständigkeit behielt.

In Dankbarkeit erinnern sich die Finnen an die Waffenbrüderschaft 1941-1944.

Dieser Bericht ist eine Ehrenbezeichnung an alle deutschen Soldaten, die Finnland geholfen haben.

Deutschland wird nach wie vor von Finnland geschätzt. Die Geschäftsbeziehungen zwischen unseren Ländern sind bedeutend. In Finnland hofft man, daß die Deutschen die wirtschaftliche Zugmaschine in Europa bleiben.



Der Artikel:


Nach 60 Jahren erweitert sich der historische Blickwinkel

Das Jahr 2005 ist das Jahr vieler Gedenkfeiern. 1945 endete ein gewisses Zeitalter, über das man nur immer im Allgemeinen spricht.

Das nationalsozialistische Deutschland hat sich vor 60 Jahren den Siegermächten ergeben. Danach begannen einseitige und breit angelegte Verhandlungen hauptsächlich zwischen Russen und Amerikanern, in denen jeder seinen eigenen Willen durchzusetzen versuchte.

Dieses Jahr ist es an der Zeit den gewohnten Blickwinkel zu verlassen um gewissen historischen Geschehnissen eine neue Bedeutung zu geben. Es ist die Zeit einer Neubewertung auf gleicher Ebene aller Beteiligten.

In den 30ger Jahren wählte das deutsche Volk suverän die nationalsozialistische Bewegung, welche dem Deutschen eine Identität zurückgab. Über dieses Ereignis wurde viel gesprochen und geschrieben. Weniger wurden solchen Aktivitäten Beachtung geschenkt, welche die wirtschaftliche Situation des Volkes verbesserte sowie die Arbeitslosigkeit verringerte. Man schaffte es, daß das Volk als ein Volkskörper zusammenhielt, anderseits wurde aber die Meinungsfreiheit eingeschränkt.

Das 1933 erreichte Wahlergebnis kann in seiner Gesamtheit nicht als Manipulation bewertet werden sondern als Wunsch des Volkes, Veränderungen herbeizuführen.

Die Folgen des Weltkrieges sind bekannt. Über die schrecklichen Geschehnisse, welche die Machthaber geschaffen haben, weiß man heute sehr viel. Das jetzige Deutschland hat sich jedoch während der Jahre bemüht, den Schaden der Vergangenheit wieder gut zu machen. Jetzt ist es an der Zeit mit einer Gutschrift an das deutsche Volk das Alte zu begraben.

Es wäre jetzt nützlich sich mit den ungerechten Vorkommnissen heutiger Tage zu befassen z.B. mit der Palestienerfrage und den damit verbundenen zahlreichen unmenschlichen Geschehnissen in denen fast immer nur Zivile großes Leid erfahren müssen. Auch hier gebrauchen die Machthaber die gleichartigen Perlen der Retorik wie in den dreißiger Jahren zu Beginn der Hitlerära.

Die Ereignisse und das Schicksal Finnlands sind oft mit Deutschland verbunden. Heutzutage befindet sich z.B. unser Export und Import mit Deutschland in einer bedeutenden Stellung. Den Finnen bedeutet Deutschland Möglichkeiten und Sicherheit, aber auch Ungewissheit.

Vor Zeiten sollten wir einen deutschen König bekommen. Die militärische und wirtschaftliche Hilfe der Deutschen im Sommer 1944 war ein entscheidendes Element zum Erhalt unserer Selbstständigkeit. Auch diese Wahrheit mußte fast 60 Jahre warten um ans Licht zu kommt. Sie ist jetzt auf breite Zustimmung gestoßen und anerkannt.

Heute ist die Zeit gekommen vergangene Sachen in einem objektiven Licht zu sehen. Mit dem Wiederkauen alter Sachen läßt sich das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen.

Schon im Namen der EU-Gemeinschaft sollte man die Identität der Deutschen berücksichtigen, denn alle haben ein Recht auf eigene Identität. So wie auch in Finnland die verschiedenen Komunen ihre Charakteristiken haben, so haben auch die verschiedenen Länder des EU-Verbandes ihre besonderen Eigenheiten.

Deutschland, welches ein bedeutender Nettoeinzahler im gemeinsamen Europa ist, hat es verdient Wertschätzung zu bekommen.

In diesem Jahr des Gedenkens in dem man von einer besseren Welt spricht und sich an die historischen Fehler erinnert, erwecken auch Fragen, weil jetzt die früher Leidenden neues Leid säen für neue Leidende um sich selbst zu verteidigen, im Namen der Freiheit.

Sieger haben immer die Linie bestimmt, Verlierer müssen es akzeptieren und die Zeit macht Vergessen. Auch heute diktieren die Sieger und verbreiten die offizielle Wahrheit.

Es gibt nur eine akzeptable Weise, sich an das Alte zu erinnern. Aus den historischen Fehlern sollten auch alle andere lernen und nicht nur diejenigen, welche die Fehler gemacht haben.

Zur Objektivität gehört ein historischer Blickwinkel, der alle Beteiligten gleichermaßen beleuchtet. Auch den Blickwinkel des Verlierers und der historischen Forschung.

Europa als EU hat nichts Gemeinsames, auch keinen synergetischen Allgemeinnutzen, wenn wir nicht die historischen Hintergründe aller beachten, und akzeptieren, daß von allen Seiten Fehler geschehen sind.

Die Welt könnte harmonischer und wertvoller sein, wenn wir nicht immer die Besonderheiten eines Volkes negieren würden und nur die eigenen Vorteile als Rechtens sehen.

Wir werden von einem neuen Typ der Gefahr ausgesetzt, Umweltschmutz, Energieengpäße, sauberes Wasser sowie Luftverschmutzung verlangen gemeinsames Handeln.

In diesem Jahr 2005 sollte nicht zu viel an historische Geschehnisse erinnert werden, sondern auch die Eigenschaften verstärkt werden,welche die heutigen Unmenschlichkeiten auf ein Minimum reduzieren.

Deutschland ist ein feines und vieseitiges Land mit einem Volk unterschiedlicher Gesichter und Eigenschaften. Wir haben alle eine Geschichte, und damit müssen wir leben.

Ilkka Luoma

Ein finnischer Freund Deutschlands

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